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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Severos von Antiochien : Epistulae mutuae 3/3, a.D. 515/520

Original:

Eine Diskussion des miaphysitischen Patriarchen Severos von Antiochien (ca. 456-538) mit dem Grammatiker Sergios über das Ansehen und die Lehren des Aristoteles
(1) ܘܡܦܝܣ ܐܢܐ ܕܩܠܝܠ ܐܘ ܐܒܐ:(ܬ)ܣܝܒܪ ܠܚܬܝܬܘܬܐ ܕܦܝ̈ܠܣܦܐ. ܘܐܦܢ ܠܝܬ ܐܢܝ̈ܢ ܡܢ ܕܪܬܐ ܕܝܠܢ: ܣ̇ܓܝ ܠܦܘܫܩܐ ܡܫܦܝܢܢ: ܡܢ ܗܠܝܢ ܦܝܠܣܘܦܐ ܐܪܝܣܛܛܠܝܣ ܗܘ̇ ܕܡܬܐܡܪ ܗܘܢܐ: ܟܕ ܝܗ̇ܒ ܬܚܘܝܬܐ ܕܐܘܣܝܐ: ܗܠܝܢ ܒܢܬ ܩܠܐ ܐܡܪ ܒܕܘܟ. [...]
(2) ܐܢܬ ܕܝܢ [...] ܠܐܪܝܣܛܛܠܝܣ ܐܝܟ ܕܡܢ ܕܘܟܝ̈ܬܐ ܕܠܐ ܡܬܥܠܠܢ ܡܝܬܐ ܐܢܬ ܠܡܨܥܬܐ. [...] ܕܥ ܓܝܪ ܕܥ ܓܠܝܐܝܬ: ܕܓܪܝܓܘܪܝܘܣ ܡܡܠܠ ܐܠܗ̈ܝܬܐ: ܗ̇ܘ ܕܒܬܫ̈ܒܚܬܐ ܕܦܝ̈ܠܣܘܦܐ ܚܬܝܬܐܝܬ ܪܕܐ ܗܘܐ: [...] ܘܠܐ ܐܟܘܬܢ ܡܢ ܫܡ̈ܥܐ ܙܦܠܢ ܐܡ̇ܪ: ܦܣ̇ܩ ܚܘܝܒܐ ܥܠ ܬܫܒܘܚܬܐ ܕ ܐܪܝܣܛܛܠܝܣ: ܕܠܢܦܫܐ ܕܒܪܢܫܐ ܡܝܘܬܬܐ ܡܥܠ[ܐ]. ܐܦܢ ܘܕܗܠܝܢ ܕ ܐܪܝܣܛܛܠܝܣܐ ܥܒܕܝܢ: [...] ܠܬܫܒܘܚܬܗ ܡܣܟܠܢܝܬܐ ܣܥܝܢ ܕܢܟܣܘܢ. [...]
(3) ܡܛܠ ܕܝܢ ܕܟܬ̣ܒܬ: ܕܠܗܠܝܢ ܚܬܝ̈ܬܐ ܕܦܝ̈ܠܣܘܦܐ: ܐܦܢ ܠܐ ܐܝܬܝܗܘܢ ܡܢ ܕܪܬܐ ܕܝܠܢ: ܣ̇ܓܝ ܒܦܘ̈ܫܩܐ ܕܡ̈ܠܐ ܡܫܦܝܢܢ: ܕܥ ܢܦܫܟ: ܕܠܒܪ ܡܢ ܢܡܘܣܐ ܕܥܕܬܐ ܟܬܒܬ ܗܕܐ. ܠܐ ܓܝܪ ܐܢܫ ܡܢ ܡܠܦ̈ܢܐ ܕܕܚܠܬ ܐܠܗܐ ܐܡ̣ܪ: ܕܦܝܠܣܦܘܬܐ ܕܠܒܪ: ܪܝܫܐ ܥܒܕܝܢ ܚܢܢ ܒܝܘܠܦ̈ܢܐ ܕܝܠܢ: ܕܫܡ̈ܗܐ ܘܕܡ̈ܠܐ. ܐܠܐ ܢܩܝܦܐܝܬ ܐܝܟ ܐܡܬܐ ܐܡܪܝܢ ܕܫܩܠܝܢ ܠܗܕܐ.

Quelle: Severos von Antiochien : Epistulae mutuae 3/3, a.D. 515/520 .
Edition: Lebon, CSCO 119, p. 151, 19-23; 167, 10-12 und 15-20; 169, 7-13 (Text korrigiert)

Themen:

  • Aristoteles
  • Philosophen

[1] [Sergios an Severos]: „Und ich bitte, o Vater, dass Du die Exaktheit der Philosophen erträgst, auch wenn sie nicht von unserem Hofe stammen, verdeutlichen sie uns oft die Erklärung. Von diesen Philosophen sagte Aristoteles, der „νοῦς“ genannt wird, als er ein Beispiel für die οὐσία gab, an einer Stelle die folgenden Worte“. [...]
[2] [Severos an Sergios]: „Du [...] führst stellst, gleichsam von unzugänglichen Orten, den Aristoteles ins Feld. [...] Wisse, ja wisse ganz klar, dass Gregor der Theologie [i.e. von Nazianz], der die Meinungen der Philosophen genau erforscht hat [...] und nicht wie wir Einiges vom Hörensagen sagt, eine Verdammung über die Meinung des Aristoteles ausspricht, dass Aristoteles die Seele des Menschen als sterblich einführt, auch wenn die, die Aristotelisches betreiben [...] sich erdreisten, seine üble Meinung zu verbergen. [...]
[3] Weil Du nun geschrieben hast: ,Die Exaktheiten der Philosophen verdeutlichen uns, auch wenn sie nicht von unserem Hofe stammen, die Erklärungen der Worte‘, erkenne selbst, dass Du dies außerhalb des Gesetzes der Kirche geschrieben hast. Denn keiner der Lehrer der Theologie sagte: ,Die äußere Philosophie machen wir in den Lehren zur Leitgestalt für die Zeichen und der Worte‘, sondern ganz im Gegenteil, sagen sie: Wie eine Magd nehmen wir sie auf."

Übersetzer: N.N.