Perkams-Zitatenschatz.de

Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Horaz (Quintus Horatius Flaccus): Gedicht I 4

Original:

Der lateinische Dichter Horaz (65-8 v. Chr.) über den Tod
Solvitur acris hiems grata vice veris et Favoni
trahuntque siccas machinae carinas,
ac neque iam stabulis gaudet pecus aut arator igni
nec prata canis albicant pruinis.
[...]
nunc decet aut viridi nitidum caput impedire myrto
aut flore, terrae quem ferunt solutae.
nunc et in umbrosis Fauno decet immolare lucis,
seu poscat agna sive malit haedo.

pallida Mors aequo pulsat pede pauperum tabernas
regumque turris. o beate Sesti,
vitae summa brevis spem nos vetat inchoare longam;
iam te premet nox fabulaeque Manes

et domus exilis Plutonia; quo simul mearis,
nec regna vini sortiere talis
nec tenerum Lycidan mirabere, quo calet iuventus
nunc omnis et mox virgines tepebunt.

Quelle: Horaz (Quintus Horatius Flaccus): Gedicht I 4.
Edition: -

Themen:

  • Tod und Sterben

Schmelzend weichet der scharfe Winter dem holden Lenz und Zephyr,
Die Hebel ziehn vom Strand die trocknen Kiele;
Nicht mehr freut sich die Herde des Stalls, noch der Ack’rer des Feuers,
Und Silberreif umglänzt nicht mehr die Wiesen.
[...]
Jetzo ziemt es mit grüner Myrthe das blanke Haupt zu kränzen,
Mit Blumen, die der lockern Erd’ entsprießen;
Jetzo ziemt es auch in den Schatten des Hains dem Faun zu opfern,
Er heisch' ein Lämmchen, oder forder’ ein Böckchen.

Schäferhütten und Königsschlösser betritt mit gleichem Fuße
Der blasse Tod. O Sestius, Beglückter!
Kurz ist des Lebens Dauer, verbiet’ uns den Anfang langer Hoffnung,
Bald schließt dich Nacht ein, Fabelschatten bald und

Pluto’s öde Behausung. Ach! Wann du dorthin bist gewandert,
So wirst du nicht durchs Los mehr Gastmahlskönig,
Noch ergötzt dich der zärtliche Lycidas, welchem jeder Jüngling
Jetzt glüht und bald das Herz der Mädchen lodert.

Übersetzer: N.N.