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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Argument

2 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Cicero: Bücher über die Erkenntnislehre der Akademiker (Academica) Zweite Academica/Academica posteriora I 45f.

    Die Methodik der jüngeren Akademie laut Cicero
    „[1] Arkesilaos [Begründer der ,Jüngeren‘ Akademie; ca. 315-240 v. Chr.] bestritt, dass es irgendetwas gebe, was gewusst werden könne – nicht einmal das, was Sokrates für sich übriggelassen hatte, nämlich zu wissen, dass er nichts wisse. [...] Daher dürfe man weder etwas bekennen noch bejahen noch durch Zustimmung billigen. [...]
    [2] Er tat das, was mit diesem Argument übereinstimmte, indem er durch Argumentationen gegen die Meinungen aller sehr viele von ihrer Meinung wegführte. Denn, weil in ein und derselben Angelegenheit gleichgewichtige Aspekte von Argumenten für die einander widersprechenden Seiten gefunden würden, würde die Zustimmung leichter von jeder der beiden Seiten zurückgehalten.
    [3] Diese Akademie nennt man die ,jüngere‘“.
  • Sextos Empirikos: Pyrrhonische Hypotyposen (Pyrrhoneae Hypotyposes) 2, 135f. 139-141. 143 = LS 36B

    Die Lehre vom Beweis nach den Stoikern
    a) Ein Argument ist eine Zusammenstellung aus Prämissen und Konsequenz. Dabei sind die Prämissen, wie sie sagen, die zur Begründung des Schlusssatzes einhellig angenommenen Aussagen, und die Konsequenz oder der Schlusssatz ist die aus ihnen begründete Aussage. [...] Daher sagen sie auch, ein wahres Argument sei dasjenige, was aus wahren Prämissen einen wahren Schlusssatz schlüssig folgert. Von den wahren Argumenten sind wiederum die einen beweisend, die anderen nicht beweisend.
    b) Beweisend sind diejenigen, die aus Offensichtlichem etwas nicht Offensichtliches folgern [...]. Nicht beweisend ist z.B. das Argument ,wenn es Tag ist, ist es hell; nun aber ist es Tag; also ist es hell‘; denn dass es hell ist – der Schlusssatz des Arguments – ist offensichtlich. Beweisend ist aber ein Argument wie ,wenn Schweiß durch die Haut fließt, gibt es gedanklich erfassbare Poren; nun aber fließt Schweiß durch die Haut; also gibt es gedanklich erfassbare Poren‘, denn es hat den nicht offensichtlichen Schlusssatz ,also gibt es gedanklich erfassbare Poren‘. [...] Ein Beweis muss demnach ein Argument sein, außerdem schlüssig und auch noch wahr, und er muss einen Schlusssatz haben, der nicht offensichtlich ist und durch die Kraft der Prämissen enthüllt wird; und das ist der Grund, weswegen gesagt wird: Der Beweis ist ein Argument, das aus akzeptierten Prämissen vermittels einer schlüssigen Folgerung eine nicht offensichtliche Konsequenz enthüllt.