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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: guter Wille

3 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Augustinus von Hippo: Die freie Entscheidung (De libero arbitrio ) I 82f. 86

    Augustinus entwickelt das Konzept eines guten Willens
    Augustinus: Ich frage Dich, ob es in uns irgendeinen Willen gibt.
    Evodius: [...] Es kann nicht bestritten werden, dass wir einen Willen haben. [...]
    A. Sage auch [...], ob Du meinst, dass Du auch einen guten Willen hast.
    E. Was ist ein guter Wille?
    A. [...] Sieh nur, ob Du ein richtiges und ehrbares Leben nicht anstrebst [...] oder etwa zu bestreiten wagst, dass wir, wenn dies wollen, einen guten Willen haben. [...] Was nämlich liegt so sehr im Willen wie der Wille selbst? Ein jeder, der diesen als guten hat, hat gewiss das, was allen irdischen Königreichen und allen Lüsten des Körpers lange vorzuziehen ist.
  • Thomas von Aquin: Summa theologiae I-II (Summa theologiae) I-II 19, 10 resp.

    Inhalt und Form eines guten Willens
    a) „[1] Das Gut des gesamten Universums ist aber das, was von Gott aufgefasst wird, der der Schöpfer und Verwalter des Universums ist. Alles was er will, will er deswegen im Hinblick auf das Gemeinwohl, das seine eigene Güte ist, welche das Gut für das gesamte Universum ist. Die Auffassung des Geschöpfes aber bezieht sich seiner Natur entsprechend auf ein konkretes Gut, das seiner Natur angemessen ist. [...]
    [2] Und daher kommt es vor, dass ein bestimmter Wille gut ist, weil er etwas will, dass er gemäß einem konkreten Blickwinkel betrachtet, während Gott es gemäß dem universalem Blickwinkel nicht will, und umgekehrt. Und daran liegt es auch, dass unterschiedliche Willenstendenzen unterschiedlicher Menschen in Bezug auf Gegenteiliges beide gut sein können, insofern sie unter unterschiedlichen Blickwinkeln wollen, dass dies geschieht oder nicht geschieht.

    b) [3] Aber der Wille irgendeines Menschen ist nicht richtig, wenn er irgendetwas Konkretes will, wenn er es nicht auf das Gemeinwohl als auf das Ziel richtet, weil ja auch das natürliche Streben eines jeden Teiles auf das Gemeinwohl des Ganzen gerichtet ist.
  • Kant, Immanuel : Metaphysik der Sitten BA 43. 52

    Kant führt den Kategorischen Imperativ als alleinigen Nötigungsgrund für den guten Willen ein
    [1] Der Wille ist ein Vermögen, nur dasjenige zu wählen, was die Vernunft unabhängig von der Neigung, als praktisch notwendig, d.i. als gut, erkennt. [...] Die Vorstellung eines objektiven Prinzips, sofern es für einen Willen nötigend ist, heißt ein Gebot (der Vernunft) und die Formel des Gebots heißt Imperativ. [...]
    [2] Endlich gibt es einen Imperativ, der, ohne irgend eine andere durch ein gewisses Verhalten zu erreichende Absicht als Bedingung zum Grunde zu legen, dieses Verhalten unmittelbar gebietet. Dieser Imperativ ist kategorisch. Er betrifft nicht die Materie der Handlung und das, was aus ihr erfolgen soll, sondern die Form und das Prinzip, woraus sie selbst folgt. [...]
    [3] Der kategorische Imperativ ist [...] nur ein einziger, und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.