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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Jamblich

2 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Proklos: Platonische Theologie (Theologia Platonica ) I 11 (p. 5-7 Saffrey/Westerink)

    Proklos sieht sich in einer besonders auf Platon zurückgehenden Tradition, in der den menschlichen Seelen göttliche Wahrheiten vermittelt wurden
    [1] Die ganze Philosophie Platons, denke ich, o […] liebster Perikles, beleuchtet gemäß dem gutartigen Willen der Mächtigeren [göttlichen Prinzipien] sowohl den Anfang, der den in ihnen verborgenen Geist und die Wahrheit, die zusammen mit dem Seienden besteht, den Seelen […] aufzeigt, die sich im Werden verändern, soweit sie [= die Wahrheit] diesen zukommt. […] Besonders aber glaube ich, dass die mystische Hinführung, welche das Göttliche selbst behandelt, durch einen Mann aufgezeigt wurde [nämlich Platon], bei dem ich sicher nicht fehl gehe, wenn ich ihn […] einen Anleiter und Hierophanten der wahrhaften kultischen Initiationen nenne.
    [2] Als Ausleger nun der platonischen Schau […], welche auch eine göttliche Natur erhielten, möchte ich Plotin den Ägypter nennen und diejenigen, die von ihm die Theorie empfangen haben, Amelios und Porphyrios, und als dritte, denke ich, diejenigen, die von diesen für uns wie Statuen vollendet wurden, Jamblich und Theodoros, und wer immer nach diesen folgt. […] Von ihnen her stellte der das ganz authentische und reine Licht der Wahrheit der dar, der nächst den Göttern für uns zum Führer zu allem Schönen und Guten der platonischen Philosophie wurde [Proklos’ Lehrer Syrian].
  • Priskian aus Lydien [Pseudo-Simplikios]: In De anima/Kommentar zu Aristoteles’ De anima (p. 1 Hayduck)

    Der Neuplatoniker Priskian (um 515 n. Chr.) über seine Aufgabe als Kommentator von Aristoteles’ Schrift <i>De anima</i>
    [1] Deswegen denke ich auch, dass man sich mit Bedacht ganz besonders an Aristoteles’ Untersuchung über die Seele halten muss. Gewiss wurden viele und wunderbare Beobachtungen über die Seele auch von Platon angestellt […].
    [2] Seit aber Aristoteles seine Untersuchung über die Seele vollendete, herrscht, wie dem besten Beurteiler der Wahrheit, Jamblich [Platoniker des 4. Jhdts. n. Chr.], scheint, unter denen, die seine Aussagen erklären, große Uneinigkeit, und zwar nicht nur über die Auslegung des aristotelischen Textes, sondern auch ganz besonders über die Sachen selbst.
    [3] Deswegen schien es auch mir gut, die Übereinstimmung des Philosophen mit sich selbst und mit der Wahrheit zu ergründen und zu beschreiben, wobei ich Polemiken gegen andere vermeide, aber in den Zweifelsfällen das Richtige aus Aristoteles’ klaren Lehren und Aussagen nachweise und mich überall, soweit möglich, an die Wahrheit über die Sachen gemäß Jamblichs Darlegung in seinen eigenen Schriften über die Seele halte.