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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Magd der Theologie (Philosophie als)

2 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Severos von Antiochien : Epistulae mutuae 3/3, a.D. 515/520 (Lebon, CSCO 119, p. 151, 19-23; 167, 10-12 und 15-20; 169, 7-13, Text korrigiert)

    Eine Diskussion des miaphysitischen Patriarchen Severos von Antiochien (ca. 456-538) mit dem Grammatiker Sergios über das Ansehen und die Lehren des Aristoteles
    [1] [Sergios an Severos]: „Und ich bitte, o Vater, dass Du die Exaktheit der Philosophen erträgst, auch wenn sie nicht von unserem Hofe stammen, verdeutlichen sie uns oft die Erklärung. Von diesen Philosophen sagte Aristoteles, der „νοῦς“ genannt wird, als er ein Beispiel für die οὐσία gab, an einer Stelle die folgenden Worte.“ [...]
    [2] [Severos an Sergios]: „Du [...] führst stellst, gleichsam von unzugänglichen Orten, den Aristoteles ins Feld. [...] Wisse, ja wisse ganz klar, dass Gregor der Theologie [i.e. von Nazianz], der die Meinungen der Philosophen genau erforscht hat [...] und nicht wie wir Einiges vom Hörensagen sagt, eine Verdammung über die Meinung des Aristoteles ausspricht, dass Aristoteles die Seele des Menschen als sterblich einführt, auch wenn die, die Aristotelisches betreiben [...] sich erdreisten, seine üble Meinung zu verbergen. [...]
    [3] Weil Du nun geschrieben hast: ,Die Exaktheiten der Philosophen verdeutlichen uns, auch wenn sie nicht von unserem Hofe stammen, die Erklärungen der Worte‘, erkenne selbst, dass Du dies außerhalb des Gesetzes der Kirche geschrieben hast. Denn keiner der Lehrer der Theologie sagte: ,Die äußere Philosophie machen wir in den Lehren zur Leitgestalt für die Zeichen und der Worte‘, sondern ganz im Gegenteil, sagen sie: Wie eine Magd nehmen wir sie auf.“
  • Spinoza, Baruch de: Theologisch-politischer Traktat (Tractatus theologico-politicus) XV (p. 444f. = Erstdruck p. 166f.)

    Spinoza über die beiden grundsätzlichen Irrtümer beim Vergleich von Philosophie und Glauben
    Wer also sie [die Schrift] selbst an die Philosophie anpassen will, der wird gewiss zu den Propheten vieles, woran sie nicht im Traum dachten, hinzudichten, und ihren Verstand irreführend interpretieren. Wer aber im Gegenteil die Vernunft und Philosophie zur Magd der Theologie macht, der ist gezwungen, die Vorurteile des alten Pöbels gleichsam als göttliche Dinge zuzulassen und durch sie den Verstand zu beschäftigen und blind zu machen; so wahnsinnig wird ein jeder von ihnen sein, und zwar der eine ohne Vernunft, der andere aber mit Vernunft.