Der Franziskaner Bonaventura erklärt die Unvereinbarkeit von Ewigkeit der Welt und christlicher Schöpfungslehre
Es ist unmöglich, dass etwas, das Sein hat, nachdem es Nicht-Sein hatte, ewig ist, weil dies einen Widerspruch impliziert. Aber die Welt hat Sein nach Nicht-Sein; also ist es unmöglich, dass sie ewig ist. [...] Anzunehmen, die Welt sei ewig oder ewig hervorgebracht, wenn man zugleich animmt, alle Dinge seien aus dem Nichts hervorgebracht, ist vollständig gegen Wahrheit und Vernunft [...], und zwar so sehr gegen die Vernunft, dass ich nicht glauben mag, irgendein Philosoph, wie klein sein Verstand auch sein mag, habe dies je angenommen.
Wilhelm von Ockham (1285-1308) über weitere Implikationen der Schöpfung aus dem Nichts
Dass kein Universale eine extramentale Substanz ist, kann mit Evidenz bewiesen werden. [...] Wenn diese Meinung wahr wäre, dann könnte kein Individuum erschaffen werden, wenn bereits irgendein Individuum existieren würde. Denn es empfinge das Sein nicht vollständig aus dem Nichts, wenn das Universale, das in ihm ist, vorher bereits in einem anderen da war.
Lukrez erklärt die Lehre von der Bahnabweichung der Atome
Dies noch wünsch ich hierbei dir recht zur Kenntnis zu bringen:
Wenn sich die Körper im Leeren mit senkrechtem Falle bewegen,
durch ihr eigen Gewicht, so würden sie wohl in der Regel
irgendwo und –wann ein wenig zur Seite getrieben,
doch nur so, dass man sprechen kann von geänderter Richtung.
Wichen sie nicht so ab, dann würden wie Tropfen des Regens
gradaus alle hinab in die Tiefen des Leeren versinken.
Keine Begegnung und Stoß erführen alsdann die Atome,
niemals hätte daher die Natur mit der Schöpfung begonnen.