Epikur verweist auf die sinnliche Wahrnehmung des Gegenwärtigen als
zentrales Wahrheitskriterium
Solltest Du irgendeine Sinneswahrnehmung
verwerfen und das aufgrund einer Erwartung Gemeinte nicht von dem
unterscheiden, was durch die Sinneswahrnehmung, durch die Gefühle und jede
vorstellende Fokussierung des Denkens schon gegenwärtig ist, wirst du auch
die übrigen Sinneswahrnehmungen mit leerem Meinen vermengen, so dass du
das Kriterium insgesamt verwirfst. Und wenn Du jede erst noch erwartete
Evidenz in deinen vermutungsweise gebildeten Begriffen und das, was keine
Bestätigung , als sicher behandelst, dann wirst du das
Trügerische nicht ausschließen, so dass du jede Meinungsverschiedenheit und
jede Entscheidung über richtig und unrichtig aufgehoben hast.
Epikur über die Gründe dafür, den Tod nicht zu fürchten
Gewöhne dich
ferner daran zu glauben, der Tod sei nichts, was uns betrifft. Denn alles Gute
und Schlechte liegt in der Sinneswahrnehmung. Der Tod aber ist eine
Beraubung der Sinneswahrnehmung. [...] Das Schrecklichste alles Schlechten,
der Tod, betrifft uns also überhaupt nicht, denn wenn wir sind, ist der Tod
nicht da, wenn der Tod da ist, sind wir nicht.