Epikur über die Atome und das Leere als Grundlage der Wirklichkeit
(1)
Aber gewiss besteht die Gesamtheit der Dinge aus .
Denn dass es Körper gibt, bezeugt überall die Sinneswahrnehmung selbst, in
deren Folge es [...] nötig ist, dass Unklare durch vernünftige Erwägung zu
beurteilen. [...] (2) Wenn es aber nicht gäbe, was wir ,Leeres‘, ,Raum‘ und
,nicht berührbare Natur‘ nennen, dann hätten die Körper nichts, wo sie sein
oder durch was hindurch sie sich in der Weise bewegen könnten, wie es zu
sein scheint. [...] (3) Von den Körpern sind einige Zusammensetzungen und
andere das, woraus solche Zusammensetzungen bestehen. Diese sind unteilbar
(atoma) und unveränderlich, wenn ausgeschlossen sein soll, dass alles zu
nicht-Seiendem vergehen wird, sie vielmehr stark genug sind, die Auflösungen
in den Zusammensetzungen zu überdauern. [...] Die Prinzipien müssen also
notwendig unteilbare Körper sein.
Lukrez erklärt die Lehre von der Bahnabweichung der Atome
Dies noch wünsch ich hierbei dir recht zur Kenntnis zu bringen:
Wenn sich die Körper im Leeren mit senkrechtem Falle bewegen,
durch ihr eigen Gewicht, so würden sie wohl in der Regel
irgendwo und –wann ein wenig zur Seite getrieben,
doch nur so, dass man sprechen kann von geänderter Richtung.
Wichen sie nicht so ab, dann würden wie Tropfen des Regens
gradaus alle hinab in die Tiefen des Leeren versinken.
Keine Begegnung und Stoß erführen alsdann die Atome,
niemals hätte daher die Natur mit der Schöpfung begonnen.