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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Die Vorsehung, Seneca

3 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Seneca: Die Vorsehung (De providentia ) 5

    Seneca (ca. 1-65 n. Chr.) erklärt die Lebenshaltung des Stoikers
    Zu nichts werde ich gezwungen, nichts erleide ich unwillig, nicht diene ich Gott, sondern ich stimme ihm zu, und zwar umso mehr, als ich weiß, dass alles nach einem zuverlässigen und auf ewig erlassenen Gesetz seinen Gang geht. [...] Ursache folgt aus Ursache; Privates und Öffentliches zieht die lange Reihe der Dinge mit. Daher gilt es, alles tapfer zu ertragen, weil uns ja alles nicht, wie wir glauben, zustößt, sondern zukommt. Längst wurde festgelegt, weshalb du froh, weshalb du traurig bist. [...] Wieso sind wir also entrüstet? Wieso klagen wir? Hierzu wurden wir gezeugt. [...]. Was gehört sich für einen guten Mann? Sich dem Schicksal darzubieten. Es ist ein großer Trost, dass wir mit dem Universum dahingerissen werden. Was immer es ist, was uns so zu leben, so zu sterben befahl – mit der gleichen Notwendigkeit bindet es auch die Götter.
  • Seneca: Die Vorsehung (De providentia ) 1, 1

    Seneca nimmt sich vor, die Güte der Götter zu verteidigen
    Du hast mich gefragt, Lucilius, warum, wenn die Welt mit Vorsehung geführt wird, den guten Männern so viel Schlechtes zustößt. [...] Ich werde eine nicht schwierige Sache angehen, ich werde den Fall der Götter verteidigen.
  • Seneca: Die Vorsehung (De providentia ) 6, 1-2. 5

    Seneca führt die Übel der Welt auf die Verderbtheit äußerlichen Handelns zurück
    Warum aber lässt Gott denn zu, dass guten Männern etwas Schlechtes widerfährt? Er lässt es doch nicht zu. Alles Schlechte hat er von ihnen entfernt, Verbrechen und Ausschweifungen, unrechte Gedanken und habgierige Überlegungen. [...] Gute Männer verlieren Söhne – warum nicht, wenn sie sie manchmal auch selbst töten? Sie werden ins Exil geschickt – warum nicht, wenn sie manchmal selbst das Vaterland ohne Wiederkehr verlassen? Sie werden getötet – warum nicht, wenn sie manchmal an sich selbst Hand anlegen? [...] So verachtet die Welt alles Äußerliche und freut sich über ihr eigenes Schauspiel. Alles Gute habe ich ins Innere gelegt: Euer Glück ist, keines Glücks zu bedürfen.