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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Hermeneutik, Aristoteles

2 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Aristoteles: Hermeneutik 16a 3-8

    Aristoteles über das Verhältnis gesprochener und geschriebener Worte zu Gedanken und Gegenständen
    Das in der Sprache Befindliche ist jeweils ein Symbol der Eindrücke in der Seele, und das Geschriebene eines des Gesprochenen. Und so wie die Buchstaben nicht bei allen dieselben sind, so sind auch die Sprachen nicht dieselben. Wovon als vom Ersten diese Zeichen sind, dies ist allerdings bei allen dasselbe als Eindrücke der Seele, und wovon diese wieder Ähnlichkeiten sind, das sind bereits Gegenstände.
  • Aristoteles: Hermeneutik 9, 19a 23-25. 29-36

    Ein Problem für alternative Handlungsmöglichkeiten ergibt sich aus der Frage, ob Sätze über Zukünftiges (futura contingentia) wahr sein können
    [1] Freilich ist für das, was ist, wenn es ist, notwendig, dass es ist, und für das, was nicht ist, notwendig, dass es nicht ist. Aber es ist weder für alles, was ist, notwendig, dass es ist, noch ist es für alles, was nicht ist, notwendig, dass es nicht ist. […]
    [2] Ich meine damit, dass es beispielsweise zwar notwendig ist, ,dass morgen eine Seeschlacht entweder stattfinden oder nicht stattfinden wird‘, dass es aber nicht notwendig ist, ,dass morgen eine Seeschlacht stattfindet‘, und auch nicht notwendig, ,dass morgen keine Seeschlacht stattfindet‘. […].
    [3] Mit der Wahrheit der Sätze verhält es sich folglich in derselben Weise wie mit der der Dinge. Deswegen ist klarerweise bei allem, was sich so verhält – unabhängig davon, was tatsächlich eingetroffen ist – auch das Gegenteilige möglich (und für die Bestreitung davon muss dasselbe gelten).
    [4] Dies ist nun bei denjenigen Dingen der Fall, die nicht immer da sind oder nicht immer nicht da sind.