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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Ordnung

4 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Cicero: Das höchste Gut und das höchste Übel (De finibus bonorum et malorum) 3, 74

    Cicero bewundert das System der stoischen Philosophie
    Cato [der in diesem Dialog die stoische Position vertritt]: Aber ich merke schon, dass ich länger gesprochen habe, als das gegenwärtige Thema verlangte. Aber die bewundernswerte Zusammenstellung (compositio = systēma?) der Lehre und die unglaubliche Ordnung der Dinge zog mich fort – bewunderst Du sie nicht, bei den unsterblichen Göttern? Was nämlich kann entweder in der Natur, im Vergleich zu der nichts geeigneter ist, nichts besser ausgearbeitet, oder in den menschgemachten Werken gefunden werden, das so zusammengesetzt und zusammengefügt und aneinander angepasst ist? Welches Spätere passt nicht zum Vorhergehenden? Was folgt, was nicht einem Früheren entspricht? Wo ist nicht das eine so mit dem anderen verbunden, dass dann, wenn Du einen Buchstaben veränderst, alles ins Rutschen kommt? Und doch gibt es nichts, was verändert werden kann!
  • Augustinus von Hippo: Zu verschiedenen Fragen (De diversis quaestionibus ) 31, 2 (p. 88, 70-79)

    Augustinus nennt die Weltordnung auch das natürliche Gesetz und erklärt, warum nur besonders verrohte Menschen andere Menschen töten dürfen
    [1] Aus dieser unsagbaren und erhabenen Verwaltung der Dinge, die durch die göttliche Vorsehung geschieht, ist das Naturgesetz in die rationale Seele gleichsam eingeschrieben, damit in der Führung dieses Lebens und in den irdischen Sitten die Menschen Abbilder solcher Verteilungen bewahren.
    [2] Von daher erklärt es sich, dass ein Richter es für seiner Stellung unwürdig und verwerflich hält, einen Verurteilten zu töten. Auf seinen Befehl hin tut dies der Henker, der wegen seiner Begierde in seiner Amtsstellung den Platz in der Ordnung innehat, dass derjenige den durch das Maß der Gesetze Verurteilten tötet, der auch einen Unschuldigen mit der ihm eigenen Grausamkeit töten könnte.
  • Al-Fārābī : Die Prinzipien der Ansichten der Bewohner der vortrefflichen Stadt II, 1. 2

    Al-Fārābī über die kausale Wirkung der ersten Ursache und die Ordnung der Dinge
    [1] Und seine Existenz [Gottes] (wuǧūd) ist aufgrund seines Wesens (ḏāt), und seine Substanz und seine Existenz hängen zusammen, und aus ihm folgt, dass von ihm her etwas anderes als es da ist. [...]
    [2] Es gibt vielerlei Existierendes, und zusätzlich zu seiner Vielheit ist dieses auch unterschiedlich exzellent. Und die Substanz des Ersten ist die Substanz, aus der jede Existenz so ausströmt, wie diese Existenz ist, sei sie nun vollkommen oder mangelhaft. Und seine Substanz ist ebenfalls die Substanz, von der alles Existierende, wenn es von ihr ausströmt, seinen jeweiligen Rang erhält und von der jedem Seienden sein Anteil, der ihm angemessen ist, an Existenz und Rang im Vergleich zum Ersten zukommt.
  • Proklos : Kommentar zu Platons Timaios (In Timaeum commentaria ) 1, 378, 22-379, 26

    Proklos erklärt die Möglichkeit, dass die Seele auch das Schlechte wählen kann, durch die mögliche Vollkommenheit des Universums
    [1] Wenn sich einige wundern, aus welchem Grund sie am Anfang hinabgeschickt wurde, obwohl sie eine Schlechtes hervorbringende Ursache [...], muss man ihnen antworten, dass das Hervorgehen des Seienden kontinuierlich ist und keine Leerstelle innerhalb des Seienden geblieben ist. [...]
    [2] Wie aber soll die Kontinuität des Seienden gewahrt werden, wenn das Allgemeine und Selbstbewegte sowie das Einzelne und Fremdbewegte von vornherein bestehen, wir aber das zwischen diesen befindliche, das zwar selbstbewegt, aber zugleich einzeln ist, auslassen würden? [...] So wie das, was für die Einzelnatur schlecht ist, für die allgemeine Natur gut ist, so ist auch das, was für das allgemeine Leben schlecht ist, für das allgemeine Leben gut.