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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: System(philosophie)

3 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Barhadbeschabba von Ḥalwān: Ursache der Gründung von Schulen (Causa fundationis scholarum) (p. 371, l. 7-10 Scher)

    Barḥaḏbǝšabbā von Ḥalwān (um 590) erklärt die Leistung Jesu Christi (Antike Philosophie II)<br /> Barḥaḏbšabbā nennt den wahren Vollender der Philosophie (Judentum und Islam)
    Er [Jesus] setzte tragfähige Definitionen der Philosophie (filosofūṯā); so erweckte er die Weisheit, die tot war, belebte die Gottesfurcht, die nichtig war, und zeigte die Wahrheit, die verlorengegangen war: alle Arten von Wissenschaften, gleichsam als unterschiedliche Glieder einer Statue, entwarf und begründete er kurzgefasst in den Ohren der Gläubigen.
  • Barhadbeschabba von Ḥalwān: Ursache der Gründung von Schulen (Causa fundationis scholarum) (p. 378f. Scher)

    Barḥaḏbšabbā stellt die Bedeutung des christlichen Kirchenvaters Theodor von Mopsuestia heraus, des Begründers der in Nisibis gelehrten Tradition der Kirche des Ostens
    a) Denn bis zu der Zeit, zu der die Gnade diesen Mann zum Existieren und Wohnen unter den Menschen gebracht hatte, waren alle Teile der Lehre, der Erklärungen und der Traditionen der Heiligen Schriften, gleich den verschiedenen Arten, aus denen das Bildnis des Königs der Könige gemacht ist, verteilt und verstreut an jedem Ort, konfus und ungeordnet bei sämtlichen früheren Schriftstellern und katholischen Vätern der Kirche. Nachdem dieser Mensch das Gute vom Bösen unterschieden und sämtliche Schriften und Überlieferungen der Alten durchforscht hatte, da sammelte er, nach Art eines geschickten Arztes, sämtliche [S. 379] Traditionen und Aphorismen, die zerstreut waren, zu einer einzigen Vollkommenheit, setzte sie dem Handwerk und dem Intellekt gemäß zusammen und fertigte aus ihnen ein vollkommenes Heilmittel an Lehre, vollkommen in Tugenden – dasjenige, das die schweren Krankheiten des Nicht-Wissens ausreißt und entfernt von den Meinungen derer, die sich ernsthaft mit seinen Schriften befassen. Denn obwohl es Krankheiten und Leiden in unserem Körper gibt, so gibt es doch unter allen Leiden keines, das böser und bitterer ist für die Seelen der Menschen, als die Krankheit des Nichtwissens.
    b) Und ebenso wie diejenigen, die eine Statue herstellen, jedes einzelne Glied der Gestalt für sich herstellen, sodann eines nach dem anderen zusammen-setzen, wie es die Ordnung des Handwerks erfordert, und eine vollkommene Statue machen, so kombinierte auch der selige Theodor, ordnete und passte ein, und setzte jedes einzelne Glied dieser Lehre in die Ordnung, welche die Wahrheit erfordert, und erstellte aus ihnen durch alle seine Schriften eine vollkommene und wunderbare Gestalt von diesem Wesen, das Herr der Güter ist.
  • Sergios von Resch'ayna: Kommentar an Theodoros zu Aristoteles’ Kategorien , Einleitung § 3

    Sergios von Rēšʿaynā (gest. 536) rühmt am Anfang seiner Philosophie-Einführung Aristoteles als den Ordner aller Wissenschaften
    [1] Der Ursprung und Beginn aller Bildung war Aristoteles. [...] Denn bis zu der Zeit, zu der die Natur diesen Mann zum Existieren und Wohnen unter den Menschen gebracht hatte, waren alle Teile der Philosophie und der Bildung wie einfache Heilmittel aufgeteilt und verstreut, konfus und unwissenschaftlich bei sämtlichen Schriftstellern.
    [2] Dieser allein aber sammelte, nach Art eines weisen Arztes, sämtliche Schriften, die zerstreut waren, und setzte sie dem Handwerk und dem Intellekt gemäß zusammen und fertigte sie zu dem vollkommenen Heilmittel seiner Lehre, das die mühevollen und schweren Krankheiten des Nicht-Wissens ausreißt und entfernt aus den Seelen derer, die sich sorgfältig mit seinen Schriften befassen.
    [3] Denn ebenso wie diejenigen, die eine Statue herstellen, jedes einzelne Teil der Gestalt für sich herstellen, und so eines nach dem anderen zusammensetzen, wie das Handwerk erfordert, und eine vollkommene Statue machen, so kombinierte auch dieser, ordnete und passte ein, und setzte jedes einzelne Teil der Philosophie in die Ordnung, welche ihre Natur erfordert, und erstellte aus ihnen durch alle seine Schriften eine vollkommene und wunderbare Gestalt des Wissens von allem Seienden.