Die Stoiker fügen zur Sinneswahrnehmung den freien Akt der Zustimmung
hinzu
Zu dem, was gesehen und gleichsam von den Sinnen akzeptiert wurde,
fügte Zenon die Zustimmung hinzu, die in uns liegend und freiwillig sein soll.
Er billigte nicht allem Gesehenen Gewissheit zu, sondern nur dem, was eine
gewisse eigentümliche Kundgebung der Dinge beinhaltet, die gesehen
werden.
Die Zustimmung als Kennzeichen der Lebewesen nach den Stoikern
Weil zwischen dem
Unbelebten und dem Lebewesen vor allem der Unterschied besteht, dass das
Lebewesen etwas tut, [...] ist ihm entweder die Sinneswahrnehmung
abzusprechen oder eine Zustimmung, die in unserer Macht steht,
zuzuschreiben. [...] Denn so, wie ein Lebewesen das nicht nicht erstreben
kann, was seiner Natur angemessen erscheint [...], so kann es einer
vorgegebenen klar erkennbaren Sache nicht nicht zustimmen.
Die Methodik der jüngeren Akademie laut Cicero
„[1] Arkesilaos [Begründer der ,Jüngeren‘ Akademie; ca. 315-240 v. Chr.] bestritt, dass es irgendetwas gebe, was gewusst werden könne – nicht einmal das, was Sokrates für sich übriggelassen hatte, nämlich zu wissen, dass er nichts wisse. [...] Daher dürfe man weder etwas bekennen noch bejahen noch durch Zustimmung billigen. [...]
[2] Er tat das, was mit diesem Argument übereinstimmte, indem er durch Argumentationen gegen die Meinungen aller sehr viele von ihrer Meinung wegführte. Denn, weil in ein und derselben Angelegenheit gleichgewichtige Aspekte von Argumenten für die einander widersprechenden Seiten gefunden würden, würde die Zustimmung leichter von jeder der beiden Seiten zurückgehalten.
[3] Diese Akademie nennt man die ,jüngere‘“.