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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Syllogismus (Typen des)

3 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Al-Fārābī : Buch der Buchstaben § 108. 110 (p. 131, 4-9; 132, 7f. Mahdi)

    Al-Fārābī über das Verhältnis der verschiedenen Formen der Philosophie zur Religion
    Weil durch das Verfahren der apodeiktischen Beweise etwas erst im Anschluss an die Topik (ǧadal) und die sophistischen Schlüsse gewusst wird, ist es nötig dass diese Fähigkeiten, beziehungsweise die auf Meinung beruhende und die verfälschte Philosophie, der methodisch abgesicherten Philosophie (al-falsafa al-yaqīnīya), d.h. der apodeiktisch beweisenden (al-burhānīya), zeitlich vorangehen. Nun folgt die Religion (milla), wenn sie als menschliche verstanden wird, der Philosophie nach, sowohl zeitlich als auch überhaupt, weil sie nur zur Belehrung der großen Menge über die theoretischen und praktischen Dinge dient, welche die Philosophie erforscht, und zwar derart, dass den Menschen das Verständnis hiervon entweder durch Überredung (iqnāʻ) oder durch das Hervorrufen vorgestellter Bilder (taḥyīl) oder durch beides zugleich erreicht. [...] Die Philosophie geht insgesamt der Religion auf dieselbe Weise voran, wie in der Zeit der Benutzer des Werkzeugs dem Werkzeug vorangeht.
  • Diogenes Laertios: Leben der Philosophen (Vitae philosophorum) 6, 69

    Die kynische Lebensführung in der Öffentlichkeit wird am Beispiel von Anekdoten/Chrien über den eigentlichen Schulgründer Diogenes von Sinope (ca. 413-323 v. Chr.) dargestellt
    Er war es gewohnt, alles in der Öffentlichkeit zu tun, auch die Dinge der Demeter und die der Aphrodite [d.h. die auf Nahrung und Liebe bezüglichen]. Und er brachte Syllogismen wie den folgenden auf: "Wenn das Mittagessen nichts Absurdes ist, ist auch auf dem Marktplatz nichts Absurdes. Das Mittagessen ist aber nichts Absurdes. Also ist es auch auf dem Marktplatz nichts Absurdes."
  • Al-Fārābī : Katalog der Wissenschaften II (p. 46-50 Palencía bzw. 86-89 Amine)

    Die Teile der Logik nach al-Fārābī ergeben sich, wie schon im antiken Curriculum, aus bestimmten Büchern des Aristoteles
    [1] Es ergeben sich also mit Notwendigkeit acht Teile der Logik, von denen jeder sich in einem Buch befindet. Im ersten werden die Regeln der einfachen Vernunftgehalte und der sie bezeichnenden Aussagen behandelt. Und diese stehen in dem Buch, das Arabisch Kategorien und Griechisch Qategorias heißt. Im zweiten werden die Regeln der einfachen Aussagen behandelt [...]. Und diese stehen in dem Buch, das Arabisch Erklärung und Griechisch Peri Hermeneias heißt. Im dritten werden die Ausdrücke behandelt, durch die die den fünf Techniken gemeinsamen Syllogismen entstehen, und diese stehen in dem Buch, das entweder Arabisch Syllogismus oder Griechisch Erste Analytik heißt. Im vierten werden die Regeln behandelt, mit denen die beweisenden Aussagen geprüft werden, sowie die Regeln der Angelegenheiten, durch welche die Philosophie zusammengesetzt wird; und alles, was hierdurch entsteht, dessen Akte sind besser und ausgezeichneter und vollkommener; und dies heißt auf Arabisch Buch des Beweises (kitāb al-burhān) und auf Griechisch Zweite Analytik.
    [2] Im fünften werden die Regeln behandelt, durch welche die dialektischen Aussagen geprüft werden, und wie die dialektische Frage und die dialektische Antwort funktioniert; und überhaupt die Regeln, durch welche die Technik der Dialektik zusammengesetzt wird, und durch diese werden ihre Akte besser, vollkommener und nützlicher. Und dies heißt auf Arabisch Buch der dialektischen Plätze und auf Griechisch Topika. Im sechsten werden [...] die Regeln der Dinge angeführt, deren Merkmal ist, von der Wahrheit wegzuführen. [...] Dieses Buch heißt auf Griechisch Sophistika, und der Sinn davon ist „täuschend“. Im siebten stehen die Regeln, durch welche die rhetorischen Aussagen geprüft und entwickelt werden. [...] Dieses Buch heißt auf Griechisch Rītorikā, d.h. Rhetorik. Im achten stehen die Regeln, durch welche die Verse entwickelt werden. [...] Und dieses Buch heißt Griechisch Poetik.