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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Über die Natur der Dinge, Lukrez (Titus Lucretius Carus)

2 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Lukrez (Titus Lucretius Carus): Über die Natur der Dinge (De rerum natura) II, 216-224

    Lukrez erklärt die Lehre von der Bahnabweichung der Atome
    Dies noch wünsch ich hierbei dir recht zur Kenntnis zu bringen:
    Wenn sich die Körper im Leeren mit senkrechtem Falle bewegen,
    durch ihr eigen Gewicht, so würden sie wohl in der Regel
    irgendwo und –wann ein wenig zur Seite getrieben,
    doch nur so, dass man sprechen kann von geänderter Richtung.
    Wichen sie nicht so ab, dann würden wie Tropfen des Regens
    gradaus alle hinab in die Tiefen des Leeren versinken.
    Keine Begegnung und Stoß erführen alsdann die Atome,
    niemals hätte daher die Natur mit der Schöpfung begonnen.
  • Lukrez (Titus Lucretius Carus): Über die Natur der Dinge (De rerum natura) I 62-79

    Lukrez referiert Epikurs Umgang mit der Religion
    Als das Leben der Menschen darnieder schmählich auf Erden
    lag, zusammengeduckt unter lastender Angst vor den Göttern,
    welche das Haupt aus des Himmels Gevierten prahlerisch streckte
    droben mit schauriger Fratze herab den Sterblichen dräuend,
    erst hat ein Grieche gewagt, die sterblichen Augen dagegen
    aufzuheben und aufzutreten als erster dagegen;
    den nicht das Raunen von Göttern noch Blitze bezwangen noch drohend
    donnernd der Himmel; nein, nur umso mehr noch den scharfen
    Mut seines Geistes reizte, dass aufzubrechen die dichten
    Riegel zum Tor der Natur als erster er glühend begehrte.
    Also siegte die Kraft des lebendigen Geistes, und weiter
    schritt er hinaus die flammumlohten Mauern des Weltballs,
    und das unendliche All durchstreift’ er männlichen Sinnes;
    bringt als Sieger darum zurück von dort die Erkenntnis,
    was zu entstehen vermag und was nicht, und wie einem jeden
    schließlich die Macht ist beschränkt und im Grunde verhaftet der Grenzstein.
    Drum liegt die Furcht vor den Göttern unter dem Fuß und zur Rache
    wird sie zerstampft, uns hebt der Sieg empor bis zum Himmel.