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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Weisheit

4 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Bibel: Jüdisches / Altes Testament: Buch der Sprichwörter 8, 12. 22–27. 30

    Im biblischen Buch der Sprichwörter stellt die Weisheit sich selbst vor
    Ich, die Weisheit (ḥokmah), verweile bei der Gewitztheit. Ich entdecke Erkenntnis und guten Rat. [...]. Der Herr hat mich geschaffen als Anfang seiner Wege [rēšīt darkō; EHÜ: am Anfang], vor seinen Werken in der Urzeit. Vor der Welt [meʿōlam; LXX vor der Ewigkeit; EHÜ: in frühester Zeit] wurde ich gebildet, vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde. Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren; als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands. Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, [...] da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit.
  • Platon: Theaitetos (Theaetetus) 150c

    Platon charakterisiert die sogenannte , Maieutik‘ des Sokrates
    Sokrates: Ja auch hierin geht es mir eben wie den Hebammen, ich gebäre keine Weisheit, und was mir bereits viele vorwarfen, dass ich andere zwar fragte, selbst aber nichts über irgendetwas ans Licht brächte, weil ich nämlich an Weisheit besäße, darin haben sie recht. Die Ursache davon ist aber diese: Geburtshilfe zu leisten zwingt mich der Gott, zu zeugen aber hat er mir verwehrt.
  • Hadot, Pierre: Qu’est-ce que la philosophie antique S.19

    Pierre Hadots These zur antiken Philosophie
  • Platon: Der Staat (Platon) (De re publica) VI 485c-e

    Platon über die Eigenschaften des wahren Philosophen
    [1] Sokrates: ,Ganz notwendig wird, wer in irgendetwas von Natur verliebt ist, alles seinem Lieblingsgegenstande Verwandte und Angehörige auch lieben‘.
    Glaukon: ,Richtig‘. [...]
    Sokrates: ,Könntest Du nun etwas der Weisheit Verwandteres finden als die Wahrheit?‘
    Glaukon: ,Wie sollte ich?‘ [...]
    Sokrates: ,Kann also wohl dieselbe Natur weisheitsliebend/philosophisch sein die Lüge liebend?‘
    Glaukon: ,Doch wohl keineswegs‘
    [2] Sokrates: ,Der in der Tat das Lernen Liebende muss also gleich von Jugend an möglichst nach aller Wahrheit streben‘.
    Glaukon: ,Allerdings ja‘.
    Sokrates: ,Aber bei wem sich die Begierden sehr nach einem einzigen hinneigen, bei dem, wissen wir, sind sie nach anderen Seiten hin desto schwächer. [...] Bei wem sie also nach Kenntnissen und allem dergleichen hinströmen, bei dem gehen sie, denke ich, auf die Freude, welche der Seele an sich zukommt, und halten sich dagegen von den durch den Leib vermittelten Freuden zurück, wenn jemand nicht zum Schein, sondern wahrhaft philosophisch ist. [...] Mäßig ist also ein solcher und keineswegs habsüchtig‘.