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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Tod

4 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Epikur: Brief an Menoikeus (Epistula ad Menoecum) 124f.

    Epikur über die Gründe dafür, den Tod nicht zu fürchten
    Gewöhne dich ferner daran zu glauben, der Tod sei nichts, was uns betrifft. Denn alles Gute und Schlechte liegt in der Sinneswahrnehmung. Der Tod aber ist eine Beraubung der Sinneswahrnehmung. [...] Das Schrecklichste alles Schlechten, der Tod, betrifft uns also überhaupt nicht, denn wenn wir sind, ist der Tod nicht da, wenn der Tod da ist, sind wir nicht.
  • Seneca: Brief an Lucilius (Epistula ad Lucilium ) 70, 6

    Seneca über das Verhältnis des Menschen zum Tod
    Schneller oder langsamer zu sterben tut nichts zur Sache; gut oder schlecht zu Sterben, das tut etwas zur Sache. Gut zu sterben heißt aber, die Gefahr, schlecht zu leben, zu fliehen.
  • Platon: Apologie des Sokrates (apologia Socratis) 40b-e

    Sokrates nennt zwei mögliche Todesvorstellungen sowie die Vorzüge der ersten Alternative
    [1] Mir scheint nämlich dieses Ereignis etwas Gutes geworden zu sein, und unmöglich können wir Recht haben, wenn wir annehmen, der Tod sei etwas Schlechtes. [...] Denn eins von beiden ist das Totsein, entweder soviel als nichts sein noch irgendeine Empfindung von irgendetwas haben, wenn man tot ist; oder, wie gesagt wird, es ist ein Wechsel und ein Umzug der Seele von hier an einen anderen Ort.
    [2] Und ist es nun gar keine Empfindung, sondern wie ein Schlaf, in welchem der Schlafende auch nicht einmal einen Traum hat, so ist der Tod gewiss ein wunderbarer Gewinn; denn ich glaube, wenn jemand einer solchen Nacht, in welcher er so fest geschlafen, dass er nicht mal einen Traum gehabt, alle übrigen Tage und Nächte seines Lebens gegenüberstellen und nach reiflicher Überlegung sagen sollte, wieviel Tage er angenehmer und besser als diese Nacht in seinem Leben gelebt hat [...], er würde finden, dass diese sehr leicht zu zählen sind gegen die übrigen Tage und Nächte.
  • Platon: Apologie des Sokrates (apologia Socratis) 40e-41a

    Sokrates erläutert die Vorzüge einer möglichen Todesvorstellung
    Ist aber der Tod andererseits wie eine Auswanderung von hier an einen anderen Ort und ist das wahr, was gesagt wird, dass alle Gestorbenen dort sind, was für ein größeres Gut könnte es wohl geben als dieses, o ihr Richter? Denn wenn einer in der Unterwelt angelangt ist, befreit von den hiesigen, sich so nennenden Richtern, und dort die wahren Richter antrifft, von denen ja gesagt wird, dass sie dort Recht sprechen – Minos, Radamanthys, Aiakos und Triptolemos sowie die anderen Halbgötter, die in ihrem Leben gerecht gewesen sind –, wäre das wohl eine schlechte Übersiedlung?