Bonaventura : Wegweiser für den Geist in Gott hinein (Itinerarium mentis in Deum) VIII
Bonaventura schildert die unio mystica[1] Nachdem unser Geist Gott erkannt hat – außer sich durch und in den Spuren, in sich durch und in dem Bilde, über sich durch die Ähnlichkeit des göttlichen Lichtes, die über uns aufleuchtet, und in dem Lichte selbst, soweit gemäß dem Status des Weges und der Übung unseres Geistes möglich ist – ist er endlich auf der sechsten Stufe dahin gelangt, dass er im höchsten Urprinzip und im Mittler zwischen Gott und den Menschen, in Jesus Christus, das erschaut, wovon in den Geschöpfen in keiner Weise etwas Ähnliches gefunden werden kann. [...]
[2] Soll dieser Übergang vollkommen sein, dann muss jede Geistestätigkeit aufhören und das tiefste Fühlen des Gemütes ganz in Gott aufgehen und in ihn umgewandelt werden. Das ist aber ist das Mystische und ganz Verborgene, das niemand kennt außer dem, der er es empfangen hat.