Albertus Magnus: Über die Ursachen und den Hervorgang des Universums aus der ersten Ursache (De causis et processu universitatis a prima causa) I 17 (Editio Coloniensis 17, 2, p. 17, 48-18, 18 Fauser)
Albertus Magnus übernimmt aus der indirekten Avicenna-Überlieferung die These, die erste Ursache sei ein notwendiges Sein[1] Das Erste ist auch allein ein Notwendig-Sein schlechthin und in jeder Hinsicht. […] Denn das Notwendig-Sein […] als eine Sache besteht darin, so ein Notwendig-Sein zu sein, dass folgt, ohne dass eine Voraussetzung gemacht würde, dass das Sein selbst unmöglich nicht sein kann.
[2] Ferner schließen sich das Notwendig-Sein und das Möglich-Sein in demselben Gegenstand aus. Denn was ein Möglich-Sein ist, von dem ist es auch in irgendeiner Weise möglich, nicht zu sein. […]
[3] Ferner weisen das Notwendig-Sein, das Möglich-Sein und das Kontingent-Sein untereinander eine Ordnung auf. Denn es wurde von uns in Metaphysik VI bewiesen, dass das, was häufig, und das, was selten ist, durch einen Mangel an dem verursacht werden, was immer ist. Aber immer zu sein heißt notwendig zu sein. […] Das Mögliche und das Kontingente werden also von dem verursacht, was immer ist.