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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

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Aristoteles: Metaphysik (Metaphysica) IX 6, 1048a 30-35. 1048b 6-9; IX 5, 1047b 35-1048a 16

Aristoteles erläutert den Unterschied von verschiedenen Typen von Verursachung
a) Nun ist aber das Mögliche in bestimmtes Mögliches, und irgendwann und irgendwie und was sonst noch in der Definition vorhanden sein muss; ferner kann einiges auf die Weise der Vernunft bewegen, und die Möglichkeiten/Kräfte davon sind mit Vernunft verbunden, einiges aber ist nicht vernunftbegabt, und seine Möglichkeiten/Kräfte sind nicht vernunftbegabt – wobei die ersten notwendigerweise in etwas Beseeltem ist, das zweiten aber in beidem [Beseeltem und Unbeseeltem].
b) Daher ist es notwendig, dass die [auf die erste Weise] beschaffenen Möglichkeiten/Kräfte, sobald man ihnen, so wie sie es können, das Wirkende und das Erleidende nahebringt, wirken und erleiden, bei den anderen ist dies aber nicht notwendig.
c) Denn die einen sind alle jeweils eine für eines wirksam, die anderen aber für Gegenteiliges, so dass eine zugleich Gegenteiliges bewirken sollte. Dies ist aber unmöglich“.
d) Es ist also nötig, dass etwas anderes das Entscheidende ist. Dies aber nenne ich Streben oder Vorzugswahl. Nach welchem von beiden etwas nämlich in erster Linie strebt, dies wird es bewirken, sobald es, wie es es kann, vorhanden ist und man es dem Erleidenden annähert.
e) Folglich muss jedes gemäß der Vernunft Mögliche/Kräftige, wenn es erstrebt, wozu es die Möglichkeit/Kraft hat und so wie sie sie hat, dies bewirken. Es hat sie aber, wenn das Erleidende gegenwärtig ist und sich so und so verhält. Wenn aber nicht, wird es es nicht können.

Aristoteles: Physik (Aristoteles) (Physica) VIII 1, 251a 12f. 19-21. 26

Aristoteles begründet, warum die Welt ewig sein muss
Wenn nun die Zeit die Zahl der Bewegung oder eine Art Bewegung ist, dann muss, wenn die Zeit immer ist, auch die Bewegung ewig sein. [...] Wenn es also unmöglich ist, Zeit ohne den Augenblick entweder zu sein oder zu denken, der Augenblick aber eine Art Mitte, da er gleichzeitig einen Anfang und ein Ende umfasst [...], dann muss auf beiden Seiten von ihm immer Zeit sein.

Aristoteles: Metaphysik (Metaphysica) II 2, 994a 1-12. 19

Aristoteles begründet, dass die Endlichkeit der Wesensursachen auf eine äußerste Ursache verweist
a) Dass es aber ein bestimmtes Prinzip gibt und die Ursachen für das Seiende nicht unendlich sind, weder der Ausdehnung noch der Form nach ist klar.
b) Denn weder von Seiten der Materie ist es möglich, dass das "das eine aus dem anderen" ins Unendliche weitergeht (zum Beispiel, dass das Fleisch aus Erde, die Erde aus Luft, die Luft aus Feuer [entsteht] und dies nicht anhält), noch von Seiten dessen, woher das Prinzip der Bewegung kommt (zum Beispiel, dass Mensch durch die Luft bewegt wird, diese durch die Sonne, die Sonne durch den Streit, und dass es hierfür kein Ende gibt). Ebenso kann auch das worum-willen nicht ins Unendliche weitergehen. [...] Und ebenso ist es mit dem Was-es-war-sein.
c) Denn bei etwas Mittlerem, welches ein Letztes und ein Früheres hat, ist es notwendig, dass das Frühere die Ursache für das nach ihm ist. [...] Wenn es also nichts Erstes gibt, gibt es überhaupt keine Ursache.

Aristoteles: Metaphysik (Metaphysica) II 2, 994b 12-17. 20-28

Aristoteles zeigt die Absurdität der Annahme unendlich vieler Ursachen im Hinblick auf die verschiedenen Ursachenarten auf
a) Diejenigen, die ein Unendliches konstruieren, heben, ohne es zu bemerken, die Natur des Guten auf. Jedoch würde sich niemand anschicken, zu handeln, ohne ein Ziel erreichen zu wollen. Auch wäre dann kein Geist in dem Seienden. Denn der, der Geist hat, handelt immer wegen etwas, dies ist aber ein Ende. Denn das Ziel ist ein Ende. [...]
b) Ferner heben die, die dies behaupten, das Wissen auf, denn es ist nicht möglich zu wissen, bevor man zum Unteilbaren kommt. Auch das Erkennen gibt es nicht, denn wie kann das auf diese Weise Unendliche denken? Denn es ist nicht ähnlich wie bei der Linie, die in ihren Teilungen nicht zu einem Ende kommt. Ein Denken aber gibt es nicht, wenn man nicht anhält (deswegen wird der, der Unendliches durchgeht, auch die Teilungen nicht zählen), sondern es ist nötig, die ganze Linie mit etwas nicht Bewegtem zu denken.
c) Und etwas Unendliches kann es nicht geben. Denn sonst ist das Unendlich-Sein nicht unendlich.

Aristoteles: Physik (Aristoteles) (Physica) VIII 6, 258b 10-12. 259a 13-20

Aus der Unendlichkeit von Bewegung schließt Aristoteles auf einen ewigen ersten Beweger
Weil die Bewegung notwendigerweise immer ist und nicht aufhört, muss es etwas Ewiges geben, was zuerst bewegt, sei es eines, sei es mehrere. Und das erste Bewegende ist unbewegt. [...] Es ist aber klar, dass das erste Bewegende etwas Einzelnes und Ewiges sei muss. Denn es wurde gezeigt, dass die Bewegung immer sein muss. Wenn sie aber immer ist, dann muss sie kontinuierlich. [...] Wenn sie nun aber kontinuierlich ist, ist sie eine. Eine ist aber die, die zwischen einem Bewegenden und einem Bewegten erfolgt. Wenn nämlich eines jeweils ein anderes bewegt, dann ist die gesamte Bewegung nicht kontinuierlich, sondern eine Abfolge.

Aristoteles: Metaphysik (Metaphysica) XII 6, 1071b 13-21

In Metaphysik Lambda (XII) postuliert Aristoteles einen stets aktiven unbewegten ersten Beweger
Also würde es nichts nützen, wenn wir ewige Substanzen annehmen wollten, wie die Anhänger der Ideenlehre, sofern nicht in ihnen ein Prinzip erhalten wäre, welches das Vermögen der Veränderung hat. Aber auch dieses würde nicht genügen, noch eine andere Substanz neben den Ideen; denn sofern die Substanz nicht in Wirklichkeit sich befände, so würde keine Bewegung stattfinden. Ja, wenn sie selbst in Wirklichkeit sich befände, ihre Substanz aber Möglichkeit wäre. Denn auch dann würde keine ewige Bewegung stattfinden; denn was in Möglichkeit ist, kann auch nicht sein. Also muss ein solches Prinzip vorausgesetzt werden, dessen Substanz Wirklichkeit ist. Ferner müssen diese Substanzen ohne Stoff sein; denn sie müssen ewig sein.

Aristoteles: Metaphysik (Metaphysica) XII 7, 1072a 26-30. b 3-5

Dieses Prinzip wird von Aristoteles so konkretisiert, dass es ein dauerndes Sich-Selbst-Denken ist, zu dem alles andere hinstrebt
Auf solche Weise bewegt das Objekt des Strebens und das des Denkens [...]. Das Ursprüngliche dieser beiden Tätigkeiten ist dasselbe. Denn das Begehrte ist das anscheinend Schöne, das primär Gewollte ist das, was schön ist. Wir erstreben aber etwas, weil etwas [gut] scheint, anstatt dass etwas deswegen [gut] scheint, weil wir es erstreben. Denn das Prinzip ist das Denken. Der Intellekt wird aber vom Gedachten bewegt. [...] Er bewegt aber als etwas Geliebtes, durch das Bewegte bewegt er das andere.

Aristoteles: Über die Seele (De anima) II 1, 412b 4-9

Aristoteles’ umrisshafte Definition von Seele
Wenn man nun etwas Gemeinsames von jeder Seele sagen soll, so ist sie wohl die erste Vollendung eines natürlichen, organischen Körpers. Daher darf man auch nicht fragen, ob die Seele und der Körper eines sind, ebenso wenig wie bei dem Wachs und der Figur oder überhaupt der Materie von irgendetwas und dem, dessen Materie sie ist. Denn da das Eine und das Sein in mehrfacher Bedeutung ausgesagt werden, ist die Vollendung beides in entscheidender Bedeutung.

Aristoteles: Über die Seele (De anima) III 4, 429a 15-21

Allgemeine Merkmale des Geistes (νοῦς/nūs) nach Aristoteles
Also muss der Geist leidensunfähig sein und doch aufnahmefähig für die Form und in Möglichkeit derartig sein, aber nicht dieses, und ähnlich wie sich das Wahrnehmungsvermögen zum Wahrnehmbaren verhält, muss sich der Geist zum Denkbaren verhalten. Folglich muss er, weil er alles denkt, unvermischt sein, wie Anaxagoras sagt, damit er herrscht, d.h. damit er erkennt; denn das andersartige, das mit erscheint, hindert und versperrt.

Aristoteles: Über die Seele (De anima) III 5, 430a 10-15

Aristoteles unterscheidet zwischen einem aktiven und einem passiven Element innerhalb des Geistes
Da es aber wie in der ganzen Natur einerseits Materie gibt für jede Gattung – sie ist das, was alles Dazugehörige in Möglichkeit ist – andererseits das Ursächliche und Machende – dadurch, dass es alles macht, so wie sich das Handwerk zu seiner Materie verhält – müssen auch in der Seele diese Unterschiede vorliegen, und es gibt einen Geist von der Art, dass er alles wird, und einen von derjenigen, dass er alles macht [...] wie das Licht.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) I 1, 1094b 14-25

Aristoteles über die Methode der ethischen Wissenschaft
a) Die werthaften und die gerechten Dinge, die die politische [Wissenschaft] untersucht, weichen große Unterschiede und Schwankungen auf, so dass sie anscheinend nur durch Gesetz und nicht von Natur aus so sind. Solche Schwankungen finden wir auch bei den Gütern, da vielen Menschen aus ihnen Schaden entsteht. Denn schon einige sind durch ihren Reichtum zugrunde gegangen, andere durch Tapferkeit.
b) Angemessen ist also, dass wir, wenn wir über solches und ausgehend von solchem reden, grob und im Umriss die Wahrheit aufzeigen; und wenn wir über etwas reden, was in aller Regel der Fall ist, und ausgehend von solchem, dass wir auch ebensolche Schlussfolgerungen ziehen.
c) Auf dieselbe Weise muss daher auch jedes Gesagte aufgenommen werden. Denn es ist charakteristisch für einen Gebildeten, dass er in jeder Gattung der Dinge nur so viel Genauigkeit sucht, wie es die Natur des Gegenstands zulässt. Von einem Mathematiker wahrscheinliche Reden zu akzeptieren scheint ganz ähnlich [verfehlt], wie von einem Rhetoriker Beweise zu verlangen.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) I 1, 1095a 2-8

Aristoteles über das Erfahrungsproblem: Warum junge Menschen schlecht Ethik lernen können
Aus diesem Grund ist jemand Junges kein geeigneter Hörer der politischen [Wissenschaft]; denn sie sind unerfahren in den Handlungen, aus denen das Leben besteht; die Argumente gehen von diesen aus und betreffen diese; ferner wird jemand, der den Affekten folgt, sie vergeblich und ohne Nutzen hören, denn das Ziel ist ja nicht ein Erkennen, sondern ein Handeln. Dabei ist es gleichgültig, ob sie jung an Jahren oder unreif an Charakter sind; ihre Unzulänglichkeit liegt nicht an der Zeit, sondern daran, dass sie dem Affekt nach leben und jedes Einzelne verfolgen.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) I 1, 1094a 1-5

Aristoteles steckt durch die Begriffe „gut“ und „Ziel“ den Rahmen der Ethik ab
Jede Fertigkeit und jedes wissenschaftliche Vorgehen, ebenso jedes Handeln und jede Vorzugswahl scheint nach etwas Gutem zu streben. Deshalb hat man ,gut‘ zu Recht erklärt als ,das, wonach alles strebt‘. Doch zeigt sich ein Unterschied zwischen den Zielen. Einige sind Tätigkeiten, andere über sie hinaus bestimmte Produkte.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) I 6, 1098a 12-18

Aristoteles sogenanntes Ergon-Argument bildet die Grundlage seiner Ethik
Wir nehmen aber als Funktion [ergon] des Menschen [...] eine Tätigkeit der Seele und mit Vernunft verbundene Handlungen an, als diejenige des guten Mannes aber dasselbe in guter und schöner Weise, wobei ein jedes entsprechend der eigentümlichen Tugend gut verrichtet wird. Wenn es sich so verhält, dann erweist sich das Gut für den Menschen als eine Tätigkeit der Seele gemäß der Tugend, und wenn es mehrere Tugenden gibt, gemäß der besten und vollendetsten.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) X 8, 1178a 9-14

Aristoteles über die Tugenden als zweitbeste Möglichkeit, glücklich zu werden
An zweiter Stelle [ist] dasjenige Leben [glückselig], das der sonstigen Tugend gemäß ist. Denn die dieser entsprechenden Tätigkeiten sind menschlicher Art. Gerechtes, Tapferes und die übrigen den Tugenden entsprechenden [Handlungen] üben wir gegeneinander im geschäftlichen Verkehr, in Notlagen, in Handlungen aller Art und bei den Emotionen dadurch aus, dass wir allem so viel zumessen, wie ihm gebührt. Dies sind aber alles offenbar menschliche Dinge.

Aristoteles: Politik (politica) I 2, 1252b 27-1253a 4

Aristoteles definiert den Staat als natürlich und den Mensch als politisches Lebewesen
Endlich ist die aus mehreren Dörfern bestehende vollendete Gemeinschaft bereits ein Staat, der sozusagen das Maß der gesamten Autarkie besitzt, zunächst um des Lebens willen entstanden, dann aber um des guten Leben willens bestehend. Darum besteht der Gesamtstaat von Natur aus. [...] Die Autarkie ist aber das Ziel und das Beste. Daraus ergibt sich, dass der Staat zu den natürlichen Dingen gehört und dass der Mensch von Natur aus ein politisches Lebewesen ist; derjenige, der [...] außerhalb des Staates lebt, ist entweder schlecht oder stärker als ein Mensch.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) VI 5, 1140b 1-6. 21-25. 1142b 26f

Die Unterscheidung der Klugheit von den anderen dianoetischen Tugenden
Folglich wird die Klugheit weder ein Wissen noch eine Fertigkeit sein: kein Wissen, weil jeder Gegenstand des Handelns sich verändern kann, keine Fertigkeit, weil Handeln und Machen zu unterschiedlichen Gattungen gehören. Es bleibt also, dass sie eine mit Vernunft verbundene wahre, handlungsleitende Disposition im Hinblick auf das Gute und Schlechte für den Menschen ist. [...] Nun gibt es allerdings für eine Fertigkeit eine Tugend, für die Klugheit hingegen nicht. Bei einer Fertigkeit würde man auch den, der freiwillig einen Fehler macht, vorziehen, bei der Klugheit weniger, wie auch bei den Tugenden. Es ist also deutlich, dass sie eine Tugend ist und keine Fertigkeit. [...] Nun bezieht sich der Geist auf die Definition, für die es kein Argument gibt, die [Klugheit] aber auf das Äußerste, von dem es kein Wissen gibt, sondern Wahrnehmung.

Aristoteles: Nikomachische Ethik (Ethica Nicomachea) III 6, 1113a 21f. 29-b 1

Aristoteles über den tüchtigen bzw. tugendhaften Menschen als Maß des Guten
Einem jedem scheint etwas anderes gut und, wenn es sich so ergibt, etwas Gegenteiliges. [...] Nun beurteilt der Tüchtige jedes Einzelne richtig, und in jedem Einzelnen erfasst er das Wahre. Denn entsprechend jeder Disposition ist etwas Spezielles schön und freudvoll, und vielleicht zeichnet sich der Tüchtige dadurch am meisten aus, dass er in jedem Einzelnen das Wahre sieht, da er gewissermaßen Richtschnur und Maß dafür ist. Bei den meisten Leuten scheint aber eine Täuschung durch die Freude zu erfolgen. Denn sie ist nicht gut und scheint doch so.

Albertus Magnus: Kommentar zu Pseudo-Dionysios, Über die göttlichen Namen (Super Dionysium, De divinis nominibus) cap. 4

Albertus Magnus über natura naturans und natura naturata
Hieraus scheint entnommen werden zu können, dass ,die universale Natur‘, aus der alle ,natürlichen Gehalte‘ stammen, wie im Text [des Pseudo-Dionyios] gesagt wird, eine göttliche Kunst sei und die gesamte Natur die Gesamtheit der Kreaturen, und dass die Einzelnatur die Natur eines jeden [Einzeldings] ist.
(1) Aber das scheint falsch zu sein. Denn wozu die Definition der Natur nicht passt, das kann nicht Natur genannt werden. Aber die Definition der Natur, die vom Philosophen [Aristoteles] angegeben wird, nämlich dass sie ,das Prinzip der Bewegung und Ruhe in dem ist, in dem sie an sich ist und nicht akzidentell‘, passt nicht zur göttlichen Kunst, die keiner Sache innewohnend ist und nicht an sich ein Prinzip der Bewegung und der Ruhe. Also kann sie nicht Natur genannt werden [...]
Lösung: [...] Averroes nennt die göttliche Kunst universale Natur anscheinend [...] gemäß der Meinung derer, die eine zweifache Natur unterscheiden, nämlich eine ,wirkende Natur‘ (natura naturans) und eine ,bewirkte Natur‘ (natura naturata), wobei sie die wirkende Natur Gott nennen. Dass Gott die Natur genannt wird, wird aber wird weder bei einem Philosophen noch bei einem Heiligen gefunden. [...]

Simplikios: Aristoteles Physik Kommentar (In Aristotelis Physica commentaria) S. 1249, 12-17 Diels

Der neuplatonische Aristoteles-Kommentator Simplikios formuliert Prinzipien für die Etablierung der Harmonie zwischen Platon und Aristoteles
Folglich besteht der Unterschied zwischen den Philosophen jetzt, wie in den meisten anderen Fällen, nicht in der Sache, sondern nur in der Benennung. Die Ursache dafür ist, glaube ich, häufig, dass Aristoteles den alltäglichen Wortgebrauch bewahren und die Beweise im Ausgang von dem in sinnlicher Wahrnehmung Klaren ausgehend formulieren möchte, während Platon diese häufig geringschätzt, und leichter Hand zur geistigen Betrachtung aufsteigt.