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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

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Sextos Empirikos: Pyrrhonische Hypotyposen (Pyrrhoneae Hypotyposes) I 164 - 169

Die fünf Tropen des Agrippa nach Sextos Empirikos
Die Pyrrhoneer meinen, jede philosophische Behauptung anhand so genannter Tropen widerlegen zu können, z.B. anhand der fünf Tropen des Agrippa, die Sextos Empirikos referiert:
Die jüngeren Skeptiker [der frühen Kaiserzeit] überliefern fünf Tropen der Urteilsenthaltung [...]
(1) Der aus der Uneinigkeit ist der, demgemäß wir im Leben und bei den Philosophen über den vorgelegten Gegenstand ein unentscheidbarer Streit entstanden ist. [...]
(2) Der aus dem Fallen ins Unendliche ist der, bei dem wir sagen, dass das zur Bestätigung der vorgelegten Sache Angeführte einer anderen Bestätigung bedarf, und dieses wieder einer anderen, und bis ins Unendliche. [...]
(3) Der aber von der Relation [...], dem zufolge das Vorliegende dem Urteilenden gegenüber [...] so oder so scheint, wir uns aber darüber, wie es der Natur nach ist, des Urteils enthalten. [...]
(4) Der von der Hypothese her liegt dann vor, wenn die Dogmatiker, ins Unendliche zurückgeworfen, von etwas beginnen, was sie nicht begründen, sondern dies einfach und unbewiesen als Zugeständnis zu akzeptieren fordern.
(5) Der gegenseitige Tropos ergibt sich, wenn das zur Bestätigung der gesuchten Sache Erforderliche selbst Bedarf nach Bestätigung durch das Gesuchte hat.

Sextos Empirikos: Pyrrhonische Hypotyposen (Pyrrhoneae Hypotyposes) III 9-11, Auszüge

Eine pyrrhoneische Argumentation zur Existenz Gottes (Antike Philosophie I)<br /> Eine Argumentation zur Existenz Gottes, zeigt wie die pyrrhoneischen Skeptiker einzelne Streitfragen behandeln (können) (Antike Philosophie II)
[1] Wer sagt, es gebe Gott, der meint entweder, a) er übe eine Vorsehung über das im Kosmos Vorhandene aus oder b) er übe keine Vorsehung aus,
[2] und wenn a) eine Vorsehung ausübe, dann a1) über alles oder a2) über einiges.
[Gegen a] Aber wenn er über alles eine Vorsehung ausüben würde, dann gäbe es gewiss weder etwas Schlechtes noch Schlechtigkeit im Kosmos. [...] Wenn er aber über einiges Vorsehung ausübt, warum übt er sie dann über einiges aus, über anderes nicht? [...]
[Gegen b] Wenn er aber über nichts eine Vorsehung besitzt und es weder ein Werk noch eine Wirkung von ihm gibt, wird niemand sagen können, wie er darauf kommt, dass es Gott gibt.

Sextos Empirikos: Gegen die Mathematiker (Adversus mathematicos) VII 284-287

Sextos Empirikos erklärt, warum Selbsterkenntnis unmöglich ist
Wenn der Mensch erfassbar ist, dann sucht und erfasst er sich selbst entweder als ganzer oder er ist als ganzer das Gesuchte und der Erfassung unterfallende. [...] Wenn der Mensch sich nun durchgängig selbst suchte und mit diesem gedacht würde (indem er sich als ganzer aufs Ganze selbst denkt), dann würde das Erfassende nichts mehr sein, was abwegig ist. Wenn er aber als ganzer das Gesuchte wäre mit diesem ganz gedacht würde (mit dem Gesucht-Werden), dann wird wiederum nichts Suchendes und die Erfassung Herstellendes übrigbleiben. Gewiss ist auch das nicht möglich.

Diogenes Laertios: Leben der Philosophen (Vitae philosophorum) 6, 10f.

Das kynische Glücksideal des Antisthenes
[Antisthenes] bewies, dass die Tugend lehrbar ist. Diejenigen seien adlig, die tugendhaft seien. Die Tugend sei in sich hinreichend/autark zum Glück, sie benötige nichts außer sokratischer Kraft. Die Tugend gehöre zu den Werken, sie benötige weder viele Worte noch Lehren. Und der Weise sei in sich hinreichend/autark. Ihm gehöre alles, was den anderen gehöre. Das schlechte Ansehen sei gut und gleich der Bemühung. Der Weise führe sein Leben nicht gemäß den gegeben Gesetzen, sondern nach demjenigen der Tugend. Er solle heiraten, um Kinder zu zeugen und mit den wohlgestaltetsten Frauen zusammenkommen. Und er solle lieben. Denn der Weise allein wisse, was man lieben müsse.

Diogenes Laertios: Leben der Philosophen (Vitae philosophorum) 6, 69

Die kynische Lebensführung in der Öffentlichkeit wird am Beispiel von Anekdoten/Chrien über den eigentlichen Schulgründer Diogenes von Sinope (ca. 413-323 v. Chr.) dargestellt
Er war es gewohnt, alles in der Öffentlichkeit zu tun, auch die Dinge der Demeter und die der Aphrodite [d.h. die auf Nahrung und Liebe bezüglichen]. Und er brachte Syllogismen wie den folgenden auf: ,Wenn das Mittagessen nichts Absurdes ist, ist auch auf dem Marktplatz nichts Absurdes. Das Mittagessen ist aber nichts Absurdes. Also ist es auch auf dem Marktplatz nichts Absurdes‘.

Diogenes Laertios: Leben der Philosophen (Vitae philosophorum) 6, 69. 6. 8

Politische Aspekte der kynischen Lebensführung
Auf die Frage, was das Schönste unter den Menschen sei, antwortete er: ,Offene Rede‘. [...] Wenn Brüder einig seien, dann sei das Zusammenleben fester als jede Mauer. [...] Er riet den Athenern, die Esel durch Abstimmung zu Pferden zu erklären. Als sie das absurd fanden, sagte er: ,Aber bei Euch wird man auch Feldherr nur durch Handauflegung, ohne etwas gelernt zu haben‘.

Justin: Dialog mit dem Tryphon (Dialogus cum Tryphone ) 1, 6-2, 1; 3, 4f.; 4, 1

Justin der Märtyrer erläutert seine christliche Philosophie
Tryphon: Welche Meinung hast Du aber über Gott und was ist Deine Philosophie? [...] Justin: Ich will Dir sagen, was mir richtig scheint. In Wahrheit ist nämlich die Philosophie das größte Besitztum und das wertvollste bei Gott, zu dem sie allein uns nahebringt und hinführt, und wahrhaft würdevoll sind die, die sich auf die Philosophie konzentrieren. [...] Die Philosophie [...] ist das Wissen um das Seiende und die Erkenntnis des Wahren, das Glücklichsein aber ist der Lohn für dieses Wissen und diese Weisheit.
T.: Gott aber nennst Du was? [...]
J.: Das, was immer auf die gleiche Weise und identisch ist und für alles andere die Ursache des Seins ist, dies ist Gott. [...] Aber das Göttliche [...], Väterchen, ist nicht mit den Augen selbst sichtbar, so wie die anderen Lebewesen, sondern allein mit dem Geist auffassbar, so wie es Platon sagt und wie ich von ihm überzeugt werde.

Eusebios von Kaisareia: Die Vorbereitung auf das Evangelium (Praeparatio Evangelica) 11, 9, 1-4

Eusebios von Kaisareia erkennt Gott als den Seienden in der Bibel ausgesprochen
Wenn Moses in den heiligen Mysterien in der Person Gottes das Orakel ausspricht: ,Ich bin der Seiende. Dies sollst Du den Söhnen Israels sagen: Der Seiende hat mich zu Euch geschickt‘ (Exodus = 2 Moses 3, 14) und voraussetzt, dass Gott allein schlechthin seiend ist [...] und wenn wir infolgedessen das All in zwei Teile aufteilen, dass Geistige und das sinnliche Wahrnehmbare [...] – dann sieh, auf welche Weise Platon nicht nur den Verstand, sondern auch den Wortlaut und die Aussagen der Schrift der Juden nachahmt und sich an ihre Lehre anpasst.

Paulus von Tarsus (Apostel): Römerbrief (Pauli epistula ad Romanos) 7, 18-21

Zu den Aussagen des Apostels Paulus von Tarsus (gest. 63 n. Chr.), die interessante philosophische Probleme aufwerfen, gehört seine Schilderung der Zerrissenheit des Willens
Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, das Gute nicht wohnt. Denn das Wollen des Schönen ist bei mir vorhanden, das Ausführen aber nicht. Denn nicht, was ich will tue ich, das Gute, sondern was ich nicht will, das Schlechte, dies mache ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann führe nicht mehr ich dieses aus, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Ich finde also das Gesetz, da ich ja das Schöne tun will, weil bei mir das Schlechte vorhanden ist.

Origenes: Kommentar zu Röm 7, 18-21; p. 272f.

Der Kirchenvater Origenes deutet die von Paulus erwähnte Schwäche des Willens
Wer noch nicht geistig ist, wird also in diesen Einzelfällen besiegt, auch gegen seinen Willen. Denn dieser Wille ist noch nicht so stark und fest, dass er bei sich festlegt, dass bis zum Tode für die Wahrheit gekämpft werden muss. [...] Und daher kann er nicht tun, was er will, sondern was er nicht will. [...] Und das natürliche Gesetz wird zu einer gewissen Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes geführt, so dass sie dasselbe wollen und dasselbe nicht wollen. Aber wenn wir im Willen dem Gesetz Gottes zustimmen, dann tun nicht wir das Schlechte, was wir tun, sondern die Sünde, die in uns ist, tut es, d.h. das Gesetz und der Wille des Fleisches. [...] So wie der geistige Paulus seine Mühen nicht sich, sondern der Gnade Gottes, die in ihm tätig war, zuschrieb, so auch rechnet auch der fleischliche die schlechten Werke nicht sich, sondern der Sünde an.

Porphyrios von Tyros : Leben Plotins (Vita Plotini) § 10

Porphyrios von Tyros (ca. 233-301/5) Plotins Selbstbewusstsein gegenüber den Göttern
Als [Plotins Kollege] Amelios opferfreudig geworden war, bei Neumond sowie an den Festen dort herumging und Plotin aufforderte, mit ihm teilzunehmen, sagte dieser: ,Jene müssen zu mir kommen, nicht ich zu ihnen.‘ Aus welcher Einsicht heraus er so große Reden führte, konnten wir weder verstehen, noch wagten wir danach zu fragen.

Porphyrios von Tyros : Leben Plotins (Vita Plotini) § 23

Porphyrios über die Vereinigung mit dem Einen
Wenn er sich so durch dieses dämonische Licht besonders in den ersten und jenseitigen Gott mit den Gedanken einführte, auf den von Platon im Symposion gewiesenen Wegen, erschien ihm jener Gott, der weder eine Gestalt noch eine Idee hat, der oberhalb des Geistes und alles Gedachten sitzt. Ihm, sage ich, habe ich, Porphyrios, mich auch einmal angenähert und mit ihm vereint, im 68. Lebensjahr. [...] [Plotin] aber erreichte wohl viermal, während ich bei ihm war, dieses Ziel mit unsagbarer Aktivität.

Porphyrios von Tyros : Leben Plotins (Vita Plotini) § 14

Porphyrios über Einflüsse auf Plotin
In seinen Schriften sind auch auf versteckte Weise stoische und peripatetische Lehren untermischt. Besonders häufig verwendet wird Aristoteles Abhandlung Metaphysik. [...] In seinen Vorlesungen wurden von ihm auch die Kommentare verwendet, sowohl von [den Platonikern] Severos, Kronios, Numenios, Gaios oder Attikos, als auch, unter den Peripatetikern, die des Aspasios, des Alexander.

Alexander von Aphrodisias: Über die Ursachen des Universums nach der Meinung des Aristoteles (De principiis universi secundum Aristotelem) § 2-3

Die Prinzipien aristotelischer Kosmologie nach Alexander von Aphrodisias
Das Beste, durch das derartige Dinge meiner Meinung nach nachgewiesen werden, ist, dass man verdeutlicht, dass die Prinzipien, die sie vorbereiten, mit den Dingen übereinstimmen und notwendig verbunden sind, die klar, sichtbar und bekannt sind. Denn es ist nicht möglich, dass man hierüber beweisende Aussagen verwendet, denn die Beweismethode geht von Dingen aus, die von größerer Priorität und die Ursachen sind, während den ersten Prinzipien keine frühere Sache vorangeht und sie überhaupt keine Ursache haben. Die gesuchten Dinge sind folgende: 1. dass gewusst wird, was die erste Ursache ist und 2. welche Akte sie ausübt; 3. auf welche Weise der Bewegung der Körper bewegt wird, den sie bewegt; 4. weswegen die Bewegungen des sphärischen Körpers viele und unterschiedlich sind; 5. ob die Dinge, die an den Orten unterhalb der Mondsphäre vor sich gehen, aufgrund der Bewegungen dieser Körper nur aufgrund von Wahl und Wissen vor sich gehen.

Alexander von Aphrodisias: Über die Ursachen des Universums nach der Meinung des Aristoteles (De principiis universi secundum Aristotelem) § 25-29

Alexander von Aphrodisias über den ersten bewegten Körper und seine Bewegungsursache, den unkörperlichen ersten Beweger
Die Ursache für die Bewegung des göttlichen Körpers kann nur sein Streben zu der Sache sein, die der Gipfel alles Guten ist [...]. Und das liegt daran, dass der göttliche Körper, der von ihm bewegt wird, der edelste aller Körper ist, da er ein einfacher Körper frei von allem Erleiden ist [...], wobei es nur für diese allein von allen Bewegungen möglich ist, dass sie kontinuierlich ewig ist, und auf diese Art kann von den Bewegungen [...] nur die kreisförmige Bewegung sein. [...] Und wenn jemand sagt, diese Ursache [für die Bewegung des göttlichen Körpers] sei ein Körper, dann geht die Reihe der göttlichen Körper bis ins Unendliche fort. So bleibt nur übrig, dass die Sache, zu der der göttliche Körper strebt, eine Substanz ist, die kein Körper und unbewegt ist [...]. Der erste Beweger ist unbewegt, weil das, was bewegt und bewegt wird, aus dem Bewegenden und dem Bewegten zusammengesetzt ist. [...].

Alexander von Aphrodisias: Über die Ursachen des Universums nach der Meinung des Aristoteles (De principiis universi secundum Aristotelem) § 97-98

Das Selbstdenken als Selbstbewegung und Bewegungsursache nach Alexander von Aphrodisias
Der erste Beweger [...] bewegt die bewegte Sache zu sich, insofern er im Geist (‘aql = νοῦς) erfasst wird, so wie das Geliebte den Liebenden bewegt. [...] Dasjenige, das wesentlich geliebt ist, bewegt sich selbst, und dasjenige, das wesentlich geliebt ist, ist dasjenige, was gut ist; [...] ferner ist es notwendig, dass es sich selbst bewegt, wenn es sich selbst denken (ja‘qul ḏātahā = νοεῖ ἑαυτόν) kann und sich kennt. Und dieses Bewegende ist nicht nur die Ursache für die Bewegung des göttlichen Körpers [...], sondern auch die Ursache für den Menschen in der irdischen Wohnstatt und das höchste Glücklichsein (sa‘āda = εὐδαιμονία).

Numenios von Apameia : Über das Gute (De bono) frg. 11 u. 12

Die platonische Prinzipenlehre des Numenios von Apameia
Gott anrufend, der sich selbst kennt, wollen wir so beginnen, mit einem Argument den Schatz der Gedanken aufzuzeigen: Beten muss man zwar nun, aber Differenzierung tut not. Der ersten Gott, der in sich selbst besteht, ist einfach, weil er dadurch, dass er mit sich selbst durchgängig zusammensteht, niemals aufteilbar ist. Der zweite Gott aber und der dritte sind einer. Zusammengemischt mit der Materie, die eine Zweiheit ist, einigt er diese, wird aber von ihr aufgetrennt, die sie einen begehrenden Charakter hat und sich im Fluss befindet. Weil er also nicht beim Gedachten ist (dann wäre er nämlich bei sich), weil er auf die Materie schaut, wird er, mit dieser beschäftigt, ohne Blick für sich selbst. Und er berührt das Sinnliche und umhegt es, führt es noch hoch zum eigenen Charakter, nachdem er sich zur Materie hin ausgestreckt hat. [...] Wir stimmen ganz mit uns selbst überein [...], dass der erste Gott untätig in allen Werken und König ist, der Schöpfergott aber herrscht, indem er durch den Himmel schreitet.

Plotin: Enneade V 1, 2, 1-9

Die nötige Selbsterkenntnis der Seele nach Plotin
Die nötige Selbsterkenntnis der Seele nach Plotin: „Dies soll nun zuerst jede Seele bedenken, dass sie alle Lebewesen erschuf, indem sie ihnen Leben einhauchte: die, welche die Erde nährt, und die, welche das Meer, die in der Luft und die göttlichen Sterne am Himmel; sie [schuf] die Sonne, sie diesen gewaltigen Himmel, und sie schmückte sie, und sie leitet sie in Ordnung, das sie eine andere Natur ist als das, was sie schmückt und was sie bewegt und was sie leben lässt. Notwendigerweise ist sie auch edler als dies, da dies entsteht und vergeht, während die Seele das Leben verlässt und anführt, da sie stets sie selbst, indem sie sich selbst nie verlässt‘.

Plotin: Enneade V 1, 3, 1f. 12-21

Der Übergang der Seele zum Geist
Nimm nun das Göttlichere als dieses Göttliche, den Nachbarn der Seele nach oben hin, nach dem und aus dem die Seele ist. Denn wenngleich sie eine Sache ist, wie das Argument zeigte, ist sie ein Abbild des Geistes. [...] Das sie aus dem Geist ist, ist sie denkend, und in den Überlegungen ist besteht ihr Geist, und die Vollendung kommt wiederum aus ihm wie von einem Vater, der den aufzieht, den er weniger vollkommen als sich selbst gezeugt hat. [...] Denn wenn die Seele in den Geist hineinblickt, hat sie in sich und ihr zu eigen das, was sie denkt und aktiv betriebt. Und nur dasjenige darf man Aktivitäten der Seele nennen, was sie denkend und was sie von sich aus betreibt. Das Schlechtere aber ist von anderswoher und Leiden der so beschaffenen Seele. Der Geist also macht sie göttlicher, indem er Vater ist und indem er bei ihr ist.

Plotin: Enneade V 3 [49], 5, 28-39

Plotin erklärt die Möglichkeit von Selbsterkenntnis des Denkens
Und wenn so das Denken und das Gedachte Eines sind, wie kann denn dadurch das Denkende sich selbst denken? [...] Wenn das Denkende und das Gedachte selbig sind – eine Aktivität nämlich ist das Gedachte [...] dann ist das Gedachte das erste Sein. Wenn dieses nun Aktivität, die erste und schönste Aktivität ist, dann ist es doch offensichtlich Denken, und zwar seinshaftes Denken; es ist nämlich das Wahrste; Denken dieser Art, das erste und ursprünglich seiend, ist dann wohl der erste Geist.